Erinnerungskultur und Geschichte

Wozu familienhistorische Nachforschung betreiben, wenn das Erinnern so schwierig ist?

Erinnern und Vergessen begleiten uns auf Schritt und Tritt. Was bleibt, was vergeht und was wird neu erfunden? So viele Fehlerquellen links und rechts! Besser verzichten, Spass am Leben haben und Erinnerungen fahren lassen? Können wir das überhaupt? Gehört nicht Gedächtnis zum Leben einer jeden Gemeinschaft, so fehlerhaft es immer bleiben muss? Sicher, was erinnert wird, hängt stark vom Zufall ab und von tausend Fehlerquellen. Aber am Schluss entscheidet die Gemeinschaft selbst, was erinnerungswürdig ist und was vergessen wird. In dem Sinne begleitet uns ein neckischer Schleier der Erinnerung so hartnäckig wie unser Schatten an der Sonne. Deshalb darf das Gespräch über die eigene Familienhistorik nicht abbrechen, muss kritisch weiter gepflegt werden. Gelebte Familiengeschichte kann dazu beitragen und eindrücklich auch die weitere Gesellschaft fördern. Vor allem aber ist sie ein probates Mittel gegen ausufernden Individualismus, der sowohl Umwelt wie Gemeinschaften zerstört. Den Gemeinschaftssinn wiederfinden: Laudato Si.